Buchbesprechungen*:
„Die Irren mit dem Messer“
Ich muss mich jetzt mal outen: Ich schaue hin und wieder Kochshows, Kochduelle und Restaurantscoachings. Ich bin das : ) Mich fasziniert es, wenn ein Profi schneller als ein Auge schauen kann, eine Zwiebel in mikroskopisch kleine Würfel hackt, nebenbei noch Tipps für perfektes Dünsten gibt und den mit Links entstandenen Nachtisch in den Ofen schiebt. Es sieht immer so einfach aus. Deshalb war ich gespannt auf das Buch “ Die Irren mit dem Messer“, das einen Blick hinter die Kulissen wirft. Hier geht es um Köche, bzw. um das „Koch werden“. Und ein bisschen Irre muss man dafür schon sein, denn alles was ihr über die harte und stressige Ausbildung gehört habt, stimmt,- und ist teilweise sogar noch schlimmer. Die Autorin Verena Lugert stellt sich mit Ende 30 in die Londoner Küche des Sternekochs G. Ramsey, um dort eine Ausbildung zu beginnen. Sie beschreibt anschaulich den enorm hohen Anspruch an Perfektion, die 16-Stunden-Tage und das harte Regiment mit strenger Hierarchie.- Aber auch wie sie sich behauptet und nach monatelangen Schweinskopfzerlegen (echt gruselig zu lesen), Karotten akribisch zu schneiden und Töpfe zu schrubben, immer im Wettlauf mit der Zeit, schließlich Anerkennung findet und Teil des Teams wird. Ich fand es sehr interessant, mehr über die Hintergründe zu erfahren, wie arbeitsteilig die aufwendige Zubereitung der Haute Cuisine Gerichte ist und wie jeder Handgriff sitzen muss, damit die kulinarischen Kunstwerke perfekt auf den Teller kommen. Da weiß man seinen ruhigen Arbeitsplatz in der heimischen Küche zu schätzen, auch wenn keine sterneverdächtigen Speisen fabriziert werden ; )
„Wo geht’s denn hier zum Glück?“
Eine Reise durch die 13 glücklichsten Länder der Welt. Die Autorin Maike van den Boom hat sich auf den Weg gemacht, um herauszufinden warum Menschen in anderen Ländern glücklicher sind als wir. Zu den Glücklichsten 10 gehören Dänemark, Schweiz, Island, Norwegen, Finnland, Kanada, Niederlande, Neuseeland, Australien und Schweden. Alles Länder, wo auch nicht immer nur die Sonne scheint (In Island z.Bsp. ist es 6 Monate dunkel, von Kälte ganz zu schweigen), die aber Aufgrund des sozialen Sicherheitsgefühl, die Möglichkeit zur freien Entscheidung, sowie das Vertrauen in die Gesellschaft, eine hohe Zufriedenheit und damit auch Glück empfinden. Man erfährt viel über die Lebens- und Sichtweise anderer Länder, am Beispiel der unterschiedlichsten Menschen, die die Autorin besucht und interviewt.
Beim Lesen wurde mir bewusst, dass es oft auch eine Frage des Standpunktes, der Erwartung und auch eine Form von Dankbarkeit ist, ob ich glücklich bin mit meinem Leben.
Übrigens: Deutschland hat von 2015 auf 2016 sich in Sachen Glücksempfinden um 10 Plätze auf Platz 16 „verbessert“.
„Die Kunst des klugen Essens“
Auch „Die Kunst des klugen Essens“ ist mir geschenkt worden,- vielleicht ein Wink mit dem Zaunpfahl? In 42 kurzen Kapiteln erfahren wir, warum Ungesundes so gut schmeckt (nur die Franzosen ticken da anders), Kinder die Nudeln mögen, wahrscheinlich Supertaster sind und warum sich eine Banane in „Vibrant Yellow (Pantone 13-0858) eher schlechter verkauft, als eine im reifer wirkenden Farbton „Butterblume“ (Pantone 12-0752). Sehr unterhaltsam, sehr interessant und immer zum Staunen. Ideal für Kurzzeit-Leser, denn es lässt sich wunderbar in kleinen Häppchen lesen.
*Die Irren mit dem Messer“ wurde mir vom Knaur-Verlag als Ebook zur Verfügung gestellt, die anderen beiden bekam ich privat geschenkt und berichte darüber, in der Hoffnung, dass sie euch auch interessieren könnten : )
Eure Billa